Wenn du einen Roman verfassen willst, kommst du nicht darum herum: Du musst schreiben. Wahrscheinlich eine Menge mehr als am Ende in den Roman einfließt. Im Internet gibt es unzählige Tipps, wie man sich dazu motivieren kann, diese Schreiberei durchzuhalten. Hier sind die, die mir persönlich viel geholfen haben.
Fokuszeit fürs Schreiben
Ich schreibe nicht "mal kurz zwischendurch". Wenn ich schreibe, dann wird auch geschrieben und nicht nebenher Instagram gecheckt oder Mails beantwortet. Klingt simpel, ist aber schwierig. Darum helfe ich mir selbst mit:
Mikroziele
Um diesen Fokus aufrechtzuerhalten, setze ich mir üblicherweise ein Ziel, das ich erreichen will:
Diese Szene schreibe ich fertig, dann daddele ich wieder etwas (wenn die Szene begeistert).
Mindestens zwei Seiten schreibe ich, dann hole ich mir etwas zu trinken (wenn es gerade läuft).
Mindestens eine Viertelstunde schreibe ich, dann lese ich etwas (wenn es schwierig ist).
Die Ziele sind dabei nicht zu anspruchsvoll - fünfzehn Minuten am Stück eine Sache konzentriert zu machen, das schafft man. Aber genau das bringt mich dann in diese Erfolgsschleife: geschafft, wie gut ist das denn, los, ich mache noch etwas bevor ich dann daddele. Schon ist ein neues erreichbares Ziel gesetzt und aus dem kurzen Fokus wird ein längerer.
Struktur
Wenn es nicht läuft mit dem Schreiben, dann liegt es meist daran, dass ich nicht weiß, was jetzt eigentlich geschrieben werden muss. In dem Fall mache ich einen Schritt zurück, erinnere mich an meine Struktur und an meine Aussage und plane vor - aber extrem feingranular!
Wie schon beschrieben, arbeite ich gerne mit Bulletpoints. Wenn ich also nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, fasse ich das Ziel des aktuellen Kapitels oder der aktuellen Szene in einem Satz als Bulletpoint zusammen. Möglicherweise habe ich das sogar schon von der Strukturierung. Nun erfasse ich in drei bis zehn Bulletpoints auf der nächsten Ebene, wie ich dieses Ziel Schritt für Schritt erreiche. Wer redet mit wem, was passiert, wie wird reagiert? Diese Punkte werden dann wieder heruntergebrochen, bis ich ungefähr ein Bulletpoint pro Absatz habe. Das ist meistens detailliert genug, dass ich losschreiben kann - Punkt für Punkt abarbeitend. Wenn sich beim Schreiben noch Probleme ergeben, kann ich die Reihenfolge der Punkte leicht ändern und ergänzen.
Diese Struktur spielt dann wieder in die vorherigen Punkte hinein: Sie unterstützt den Fokus, da der nächste Schritt klar ist. Kein Leerlauf, in dem man "nur mal rasch" das Handy in die Hand nimmt. Außerdem leiten sich daraus einfache Ziele ab: Diesen Bulletpoint formuliere ich noch aus! Aber ganz besonders ist, dass es mir ein Erfolgsgefühl beschert: Ich sehe, wie die Punkte umgesetzt werden und immer weniger ausstehen. Das zeigt den Fortschritt sehr deutlich, da es sehr visuell ist - und motiviert so stark.
Letzten Endes ist die Motivation am wichtigsten. Nur wenn du wirklich schreiben willst, wirst du schreiben. Denn es ist anstrengend. Die Vision vom fertigen Buch trägt nicht ewig. Liebe den Prozess des Schreibens und du wirst schreiben. Darum muss du diesen so einrichten, dass er dir Freude bereitet (und bei mir sind das diese kleinen Erfolgsrelebnisse).
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