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Woher kommen die Ideen?

Eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt wird: Woher kommen bloß die ganzen Ideen für neue Kurzgeschichten oder Romane? Die Kurzversion: Sie sind überall. Im Beitrag gebe ich einige Tipps, wie man sie erschließt.

Auf einem Holzbrett liegt eine leuchtende Glühbirne.

Sind die Ideen wirklich überall? Das ist wohl die erste Frage, die man sich stellen kann. Sieh dich einmal in deiner Umgebung um. Genau jetzt, bevor du weiterliest. Sind dort Menschen? Fällt dir etwas an ihnen auf, eine Besonderheit, was denken sie jetzt gerade, wovon träumen sie? Siehst du Gegenstände? Was könnte man damit machen? Woher kommen sie, was ist ihre Geschichte? Geschieht irgendetwas Bestimmtes? Was ist der Auslöser? Jede Menge Ideen, die dich umgeben. Die kleinen Begebenheiten, die uns ständig widerfahren und die wir im Alltag miteinander teilen - alles sind Ideen. Wenn du ein Buch liest, ein Spiel spielst, einen Film oder eine Serie siehst, wirst du darin ebenfalls unzählige Ideen finden, die über das hinausgehen, was du selbst gerade genießt.

Ideen sind nämlich nicht groß. Sie sind klein und unscheinbar, liegen überall herum und die meisten gehen achtlos aneinander vorüber. Gewöhne dir an, sie zu bemerken. Das ist der erste Schritt. Hebe diese kleinen Samenkörner auf und verwahre sie gut. Das ist der zweite Schritt.

Drei runde Samenkörner liegen auf einem vertrockneten Blatt, das seinerseits auf einem Holzbrett ruht.

Denn Ideen verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind. Schreibe sie auf, um sie festzuhalten. Oder sprich sie über deine Notiz-App auf dem Handy ein. Oft reichen wenige Wörter, vielleicht zwei, drei Sätze, um sie zu erfassen. Wenn du mehr brauchst, dann sind es vielleicht schon mehrere, die du ineinander verwebst. Es kann helfen, diese dann der Reihe nach aufzulisten. Denn was anfangs als ein schönes Webstück scheinen mag, erweist sich bei näherer Prüfung als verworrenes Gebilde. Das heißt aber nicht, dass die einzelnen Fäden nichts taugen würden.

Darum: halte die Ideen klein, aber sammle sie in Massen. Stöbere regelmäßig durch dieses Ideenarchiv, füge hinzu, was dazugehört. Streiche, was nicht passt. Das ist dein Garten, den du pflegen musst, damit die Samen aufgehen und gedeihen. Das ist der dritte Schritt.

Während du das machst, schreitest du ein viertes Mal voran: Denn dir werden immer wieder Verbindungen zwischen den Ideen auffallen, einzelne der Fäden scheinen sich natürlich mit anderen zu verbinden. Kombiniere und probiere aus, wie gut diese ersten Gedanken tatsächlich sind. Oftmals entsteht so unter deinen Händen ein Geflecht, das einen ganzen Roman tragen kann.

Wer hätte gedacht, dass dieser bärtige Mann, der dir in der Straßenbahn einen Blick über seine schief sitzende Brille zuwarf, auf diese Weise zum Leben erwacht?





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